Bei der Lösung soll der Briefkasten möglichst wenig verändert werden, weil der zur Mietwohnung gehört und es sollte die vorhandene Heimautomatisierung zum Einsatz kommen.
Der Einbau des Kontakts in den Briefkasten
Als Sensor im Briefkasten wurde ein gewöhnlicher Tür- oder Fensterkontakt von Homematic verwendet - Update: Inzwischen ausgetauscht durch einen HomematicIP Sensor. Weil der Briefkasten aus Metall ist, habe ich mich für den optischen Sensor entschieden. Der Sensor mit Magnetkontakt würde nicht funktionieren, weil der Briefkasten die Magnetwellen zu sehr streut.
Der Kontakt wurde unsichtbar im Inneren des Briefkastens verschraubt. Die dazugehörigen Blechschrauben wurden gekürzt, damit sie im Briefkastengehäuse nicht zu weit nach hinten abstehen. Weil der Briefkasten schwarz ist, wird der dunkle (braune) Deckel des Kontakts montiert. Dieser ist bei der Lieferung des Sensors bereits dabei zusammen mit einer weißen Variante, die bei üblichen Fensterrahmen besser passt.
Für den optischen Sensor wurde in der oberen Gehäuseseite (die mit dem Schlitz) des Briefkastens eine Öffnung eingebracht. Durch dieses Loch ist der Sensor zum Klappdeckel hin offen und kann das Öffnen und Schließen des Deckels erfassen. Damit der Vorgang zuverlässig abläuft, musste ich an den Klappdeckel noch ein kleines hervorstehendes Holzteil befestigen. Dadurch kommt der Klappdeckel beim Schließen nahe genug an den Sensor.
Mit mattschwarzer Farbe wurden alle veränderten Teil wieder abgedeckt, so dass die Veränderung am Briefkasten unauffällig bleibt. Lediglich die Fläche des Holzteils, die zum Sensor hin zeigt, darf nicht geschwärzt werden weil der optische Sensor in sonst nicht zuverlässig erfasst.
Nachdem alles ordentlich verbaut und gereinigt wurde, kann man die Anpassungen am Gehäuse des Briefkastens kaum noch erkennen.
Der Ablauf
Wenn jemand etwas in den Briefkasten steckt, öffnet er die Klappe und der Sensor sendet ein Signal über die Homematic-CCU2 an das girder item Manager Modul. Der entsprechende Event stößt nun in der LUA-Script Engine von girder die nächsten Aktionen aus.
Zunächst wird von girder in der Tür-Kamera das erstellen eines Fotos gestartet. Dieses wird heruntergeladen und in einem Verzeichnis des girder web-Servers abgelegt so dass es später per URL abrufbar ist. Die Integration der Kamera in identisch mit der Lösung beim Klingeln an der Haustür.
Die URL zum Foto wird in eine Push-Nachricht verpackt, die dann mit Hilfe des Pushover-Modules an die Smartphones von ausgewählten Familienmitgliedern versendet wird. Im folgenden Bild kann man ein Beispielfoto sehen. Bitte wieder beachten, dass in Deutschland das Betreiben von Kameras im Außenbereich gewissen Vorgaben unterliegt!
Diese Bilder bleiben zunächst auf dem Web-Server liegen und können von dort direkt nach Erstellung abgerufen werden oder auch später nach Tagen noch einmal überprüft werden.
Viel Spaß beim Nachbauen! Es gibt sicherlich weitere interessante Orte, bei denen man mit einem gewöhnlichen Fensterkontakt relevante Ereignisse verfolgen kann. Das geht zum Beispiel auch beim Kühlschrank oder der Schublade mit den Süßigkeiten. Mal sehen was mir noch so einfällt.