Das Grundkonzept
Wie auch meine früheren Konzepte ist dieses wieder mehrstufig. Das bedeutet dass alle Daten mehrfach gesichert werden und dabei Wert gelegt wird auf Komfort für die Beteiligten, weitestgehende Automatisierung aber auch hohe Datensicherheit.
Dieses Mal sind es vier Ebenen, auf denen die Daten verwaltet werden:
- Alle Familienmitglieder verwenden ihre PCs und Smartphones wie es von den Herstellern vorgesehen ist. Dabei werden Daten zunächst lokal gespeichert und sind dort zumindest offline verfügbar, wenn das Gerät gerade einmal nicht mit dem Internet verbunden ist.
- Jeder Benutzer bei dem Cloud Speicherdienst OneDrive von Microsoft ein Konto und synchronisiert alle relevanten Daten/Dateien seiner Geräte mit dem Cloud-Dienst.
- Die Daten werden vom Cloud-Speicher auf einen lokalen Backup-Server im Heimnetzwerk gespiegelt.
- Von dort aus gibt es ein weiteres Backup in einer zweiten Cloud von Strato: Dem HiDrive.
In diesem Blogartikel wird der Aspekt des Datenschutzes bei Online-Diensten nicht behandelt. Wer kritische Daten verarbeitet und den Anbietern von Cloud-Diensten nicht traut, der kann diese Verfahren nicht nutzen und muss sich nach anderen Lösungen umsehen. Für mich sehe ich die Nutzung von Online-Diensten wie OneDrive und HiDrive wenig kritisch weil ich mich als "normale" Privatperson verstehe und ich als Angriffsziel von Datenmißbrauch wenig attraktiv bin.
Microsoft OneDrive
Seit kurzen bietet Microsoft einen 1 TByte großen Speicherplatz in seinem OneDrive Cloud-Dienst an, wenn man sich für das Office 365 Abonement entscheidet anstatt der Office Kaufversion. Und das nicht nur für den Hauptkonto-Inhaber, sondern für bis zu fünf Konten die alle in irgendeiner Form zusammengehörig sind; z.B. eine Familie. Das bedeutet dass jeder in meiner Familie ein solches Konto hat und damit diesen großen Speicherbereich zur Verfügung hat.
Microsoft bietet für viele Gerätearten einen entsprechenden Client an, mit dem man lokale Daten mit dem Cloud-Dienst synchronisieren kann. Dazu gehören auch Apps für Android und Apple iPhone aber natürlich auch für Windows-PCs. Diese Clients lassen sich recht flexibel konfigurieren. Zum Beispiel bieten die Apps für Android und iPhone einen Foto-Upload an. Das bedeutet dass alle Fotos - wahlweise von der eigenen Kamera aber auch von Whatsapp, Facebook und alle anderen Quellen automatisch zum eigenen OneDrive hochgeladen werden können. damit sind die Selfies der eigenen Teenager-Kinder auf jeden Fall gerettet. Der Upload findet automatisch im Hintergrund statt, wenn das Smartphone mit einem WLAN verbunden ist.
Der Windows Client ist tief in Windows 10 integriert und ein fester Bestandteil. Mann kann entscheiden, ob alle Daten die im OneDrive hinterlegt sind synchronisiert werden, oder nur ein Teil. das kann man für jeden Windows PC getrennt festlegen. Die Synchronisation erfolgt wieder im Hintergrund ohne eigenes zutun. Beim Windows-Client ist noch zu erwähnen, dass man nur auf die Dateien zugreifen kann, die auch offline synchronisiert werden. Wer mehr möchte, muss die Onedrive-App für Windows dazu installieren (Nicht verwechseln mit dem OneDrive Client!). Ich finde das hat Microsoft etwas zu kompliziert gemacht. Ein völlig transparentes Wechseln zwischen Offline-Daten und Online-Daten hat man aber scheinbar nicht hinbekommen oder man arbeitet noch daran. Frühe Versionen des OneDrive Clients hatten diese Funktion. Aber Microsoft hat sie herausgenommen, mit dem Hinweis die Nutzer seien damit nicht zurecht gekommen. Ich glaube vielmehr dass man Probleme hatte die Daten über mehrere Geräte synchron zu halten ohne zu viele Sync-Konflikte zu provozieren. Wir werden sehen, was Microsoft zukünftig daraus macht.
Zusammenfassend kann man sagen, dass durch diese Struktur von Microsoft die Daten im Online Speicher OneDrive die eigentlich primären Versionen sind und die lokalen Kopien eher als Offline-Version zu verstehen sind. Für eine vollständige Integration der Dateien in alle Use Cases ist eine permanente Internet-Verbindung anzuraten.
Windows Software GoodSync
Im nächsten Sicherheitslevel geht es mir darum, alle Daten zur Not auf jeden Fall auch noch einmal zuhause zu haben. Falls ein Cloud-Dienst mal ausfällt, gehacked wird oder seinen Dienst einstellen muss. Als zentraler Server im hundhome kommt der Wohnzimmer-PC hundmedia zum Einsatz. Dort ist eine große SSD mit 1 TB Speicherplantz verbaut die zum Speichern aller Daten meiner Familie ausreicht und noch ein paar Reserven hat.
Zur Synchronisation mit den OneDrive-Konten aller Nutzer im Haushalt verwende ich die Software GoodSync. Dabei handelt es sich um eine langjährig erprobte Software zur Synchronisation von Dateien verschiedener Quellen und Senken. Diese Software erlaubt es, sich gleichzeitig mit mehreren OneDrive-Konten zu verbinden was erforderlich ist, um an die Daten aller Nutzer in der Familie heranzukommen. Diese Daten werden einmal täglich aus den OneDrives abgeholt und mit dem lokalen Laufwerk synchronisiert. Die Synchronisation erfolgt nur in eine Richtung (vom OneDrive zur Festplatte), weil die lokalen Daten nur als Backup verwendet werden und niemals lokal geändert werden. darauf ist zu achten, weil man sonst Datenverlust erleiden kann.
Strato Hidrive
Als vierte Stufe meines Datensicherungskonzeptes habe ich eine weitere Instanz integriert: Einmal täglich synchronisiere ich alle Daten meines Servers mit einem weiteren Cloud-Speicher von Strato: Dem HiDrive. Dazu gibt es folgende Gründe:
- Ich synchronisiere nicht nur die persönlichen Daten der OneDrive-Speicher, sondern auch diese Daten die nur auf dem Server hundmedia liegen wie z.B. Logfiles oder Systemdaten meiner Applikationen wie girder.
- Strato bietet bei dem HiDrive ein besonders gutes Backup-Szenario an bei dem man ältere Versionen von Dateien eine Zeit lang wieder herstellen kann. damit kann ich versehentliche Änderungen an Daten, die nach mehreren Tagen durch alle Level durch synchronisiert wurden, trotzdem noch einmal zurück verfolgen.
- Zuguterletzt ist Strato ein deutscher Anbieter der unseren scharfen datenschutzbestimmungen unterliegt. Zur Not kann ich die Daten an den anderen Stellen löschen und mich auf das HiDrive beschränken.
Fazit
Es bleibt zu sagen, dass Strato bezüglich seiner Clients für die verschiedenen Betriebssysteme nicht ganz so User-Experience orientiert vorgeht wie Microsoft beim OneDrive. Es gibt zwar Apps für alle Betriebssysteme, aber die sind von der Anmutung und Bedienung eher technisch aber immerhin funktionierend.
Im Bild oben kann man sehen, dass ich hin und wieder weitere Senken für den vierten Level meines Datensicherungskonzeptes habe: alle paar Tage/Wochen synchronisiere ich alle Daten noch ein weiteres Mal auf USB-Festplatten, die ich an den Fritzboxen meiner verschiedenen Internet-Anschlüsse betreibe (Büro, Elternhaus, ...). Diese LANs sind über die Fritzboxen mittels VPN-Dauerverbindung untereinander verbunden und ich kann mit der Software GoodSync von hundmedia aus die Daten gelegentlich noch ein weiteres Mal ablegen.